Brauchtum

Das Jagdliche Brauchtum bewahrt die ethischen und ästhetischen Grundwerte der Jagd

Das jagdliche Brauchtum beschreibt Verhaltensweisen und Gepflogenheiten, die Jäger untereinander und während der Jagd ausüben. Es sollte nicht mit der Waidgerechtigkeit verwechselt oder auf sie reduziert werden, die allerdings ein Teil davon ist.

  • Die Jägersprache und die jagdliche Begrüßung
  • Die Bruchzeichen
  • Verhalten gegenüber erlegtem Wild, „Strecke legen“
  • Die jagdliche Bekleidung
  • Jagdhornsignale und Jägerlieder
  • Jägerlatein
  • Aberglauben
  • Waidgeschrei
  • Schüsseltreiben und Jagdgericht

Zum Beispiel die Jägersprache:


Bereits im 7. / 8. Jhd. urkundlich erwähnt, hat sie sich stets weiterentwickelt und gilt heute, mit ca. 6.000 verschiedenen Wörtern, als umfangreichste Zunftsprache im deutschsprachigen Raum. Sie ist geprägt durch eine klare, lebendige und bildhafte Ausdrucksweise.

Einen kleinen Einblick in diese "Wissenschaft", gibt folgender Vers aus einem Lied von Willibald Winkler:

Die "Löffel", "Lauscher", "Teller“, sie haben was gemein.

Es sind die großen Ohren,

vom Has`, vom Reh, vom Schwein.

Die "Lichter" und die "Seher",

das Wild uns damit "äugt".

Das merke dir für immer,

das Jagdgericht sonst "bleut".


Jäger und Jägerinnen begrüßen sich mit „Waidmannsheil“. Die Antwort erfolgt mit dem gleichen Wort. Mit „Waidmannsdank“ antwortet der Jäger, wenn das „Waidmannsheil“ als Glückwunsch zur Beute verwendet wird.



Zum Beispiel Bruchzeichen:


Brüche sind abgebrochene Zweige von Tanne, Kiefer, Fichte, Eiche oder Erle, die dem Jäger in erster Linie zur Verständigung im Revier dienen.

Im Zeitalter von Handy & Co sind Bruchzeichen nicht mehr zwingend notwendig und gerät immer mehr in Vergessenheit.

Nach wie vor gebräuchlich sind sogenannten Warnbrüche (hier der Warnbruch "Achtung Gefahr!")